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Analoger Monat – zurück zum Film

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Der siebte Monat ist rum. Leider muss ich diesen Artikel erstmal ohne wirklich fotografierte Bilder veröffentlichen, da die Entwicklung der Bilder, wie der Titel es sagt, noch etwas auf sich warten lässt. Im Juli habe ich mich nämlich komplett der analogen Fotografie hingegeben. Dazu hab ich meine alte Voigtländer mit neuen Filmen bestückt und sie dann bei der ein oder anderen Gelegenheit mitgenommen.
Zum Einstieg erst einmal ein paar Fakten zum Erbstück, der Voigtländer Vitoret LR. Die Voigtlander Vitoret LR ist eine 35mm Messsucherkamera, hergestellt von der Voigtländer & Sohn AG, Braunschweig. Die Vitoret Serie war eine für damalige Verhältnisse, günstige alternative zu einer Leica und wurde zwischen 1967-71 produziert. Die Vitoret Serie konnte, aufgrund der verwendeten Linsen und ihres einfacheren Designs im Inneren, kostengünstig hergestellt werden.
Technische Spezifikationen
  • Linse: Voigtländer Color-Lanthar 50mm f/2.8, 3 Elemente, beschichtet, Filter: 32mm Aufsteckbar
  • Blende: f/2.8-f/22, keine Raststops
  • Focus: 1-20m +unendlich
  • Verschluss: Prontor 300 LK mit vier Verschlusszeiten: 1/30-60-125-1/300 +B
  • Belichtungsmessung: Verbund aus einer lichtempfindlichen Selenium Zelle und Nadelanzeige, wobei für eine korrekte Belichtugn das rote Dreieck mit der schwarzen Nadel übereinstimmen sollte
  • Verwendbare Filme: 25-1600 ASA (15-33 DIN), Einstellung über den Ring am Objektiv
  • Blitzschuh: auf der Kamera, synchro. X, M, alle Geschwindugkeiten
  • Body: Metall, Gewicht 676 g

 

Das einlegen des ersten schwarz/weiß Filmes, einen Agfa APX 100, hat mich zurück in meine Kindheit versetzt, als ich meinem Opa oder meinem Vater schon dabei zugesehen habe, wie sie die Kamera für die diversen Ausflüge präpariert hatten.

Auch nach längerer Zeit im Schrank gab es beim Einlegen keine Probleme. Die ersten Fotos schoß ich rund ums Haus und auf Spaziergängen rund um Büttinghausen. Da ich die Woche über immer viel unterwegs bin, durfte die Kamera natürlich nicht fehlen. Das schöne an der Kamera ist, sie ist immer einsatzbereit, kein checken der Akkus oder der Speicherkarte. Wenn ein Film drin ist, einfach spannen, Motiv suchen, Bild komponieren und abdrücken. Das ein oder andere Foto wurde dann rund um Heilbronn bzw. Ingolstadt geschossen. Die letzten Bilder des ersten Films wollte ich dann wieder in der Heimat schießen, da tauchte dann plötzlich ein Problem beim Filmtransport auf. Davon unbeirrt hab ich die letzten drei Fotos gemacht und wollte dann zurück spulen, dann wieder das haken beim einrollen des Films. Mit einigem ruckeln und zucken hab ich den Film letztlich dann doch wieder zurück in die Rolle gespult bekommen. Gut angefühlt hat sich das aber nicht und so hab ich den ersten schwarz weiß Film mit einigen Bauchschmerzen zur Entwicklung gegeben. Da das Entwickeln eines Films leider heutzutage nicht mehr so alltäglich ist wie früher, als jeder Fotoladen sich da noch mit auskannte, warte ich nun schon fast 12 Tage auf meine Bilder. Kann natürlich sein, das beim Rücktransport was schief gelaufen ist und der Film beschädigt wurde. Das will ich natürlich nicht hoffen, wäre nämlich echt schade um die Bilder.
Der nächste Film war dann ein Buntfilm, ebenfalls von Agfa aber mit ASA 400. Also auch für etwas schlechtere Lichtverhältnisse geschaffen. Dieses mal wollte ich es besser machen, also nahm ich mich beim einlegen des Films ganz besonders in acht. Auf unserem Ausflug zum Panabora in Walbröl hab ich den Buntfilm dann komplett verschossen, weil es dort unglaublich viele Motive gab die es wert waren abgelichtet zu werden.

Das zurückspulen des Films lief dieses mal Einwand frei und ohne Probleme. Bin mal gespannt, ob die Bilder annähernd das zeigen, was ich ausdrücken wollte. Auch auf diese Bilder warte ich nun schon gut 8 Tage. Aber mit einem deutlich besseren Gefühl.
Für die letzten Aufnahmen im Juli kam dann wieder ein Agfa APX 100 zum Einsatz. Die meisten Aufnahmen hab ich wieder zu Hause oder in Ingolstadt gemacht. Die letzten dann im Urlaub am Gardasee. Ich hoffe das diese Bilder dann nach dem Urlaub ebenfalls sauber entwickelt werden können.
Mein Fazit:
Analoge Fotografie entschleunigt! Viele, die sich der digitalen Fotografie verschrieben haben verwenden ihre Kameras wie Maschinenpistolen, um sich später inmitten von ihrem digitalen Schrott das beste Bild heraussuchen zu können. Ich bin der Meinung, dass die Arbeit mit Film eine Form der Disziplin und die Beobachtungsgabe beim Fotografen fördert. Das hohe Maß an Sorgfalt halte ich für extrem wichtig und wertvoll. Ich bin fest davon überzeugt, dass ganz gleich, auf welche Form der Fotografie man sich spezialisiert, es besser ist gleich mit einem hohen Maß an Disziplin und sorgfältiger Arbeit zu beginnen. Mit Film muss man genau hinschauen, ob das Hauptmotiv mit den weiteren Elementen der Bildkomposition zusammenpasst. Man muss drauf achten, dass das Licht günstig steht und man muss sorgfältiger nach möglichen Bildstörungen Ausschau halten. Das entstehende Bild kann im Nachhinein nicht mal eben schnell betrachten und gegebenenfalls wieder gelöscht werden. Einmal auf Film belichtet, ist es für immer festgehalten.

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